Ich hatte Brustkrebs. Na und?!

17. Januar 2018: Gerade komme ich aus dem Arztgespräch im Brustzentrum des UKEs. Ich kann die Nachricht noch gar nicht realisieren.

Ich habe Brustkrebs.

Sofort kam mir meine Mutter und Ihr Leidensweg in den Sinn. Denn es ist noch nicht lange her, da war meine Mutter an Brustkrebs erkrankt. Ich hatte sie nachts um 1 Uhr in die Notaufnahme gebracht, weil es ihr so dreckig ging. Ich hatte alles Wichtige für die Kliniktasche zusammensuchen müssen. Ich hatte miterlebt, wie sie leiden musste.

Nun war ich selbst betroffen. Nun hatte ich selbst Brustkrebs. Wie beängstigend. Was nun? Ich wollte nicht leiden. Mein persönliches Schreckens Szenario war immer: zuhause dahinsiechen zu müssen. Und genau das wollte ich nicht. Ich wollte leben, ich wollte sogar, wenn es irgend geht, weiter arbeiten.

Ich wollte nicht akzeptieren, dass diese Krankheit nun mein Leben bestimmt.

Ich wollte auch nicht akzeptieren, das alles was ich mir bis dahin erarbeitet hatte, plötzlich nicht mehr gehen soll. Ich war Leiterin eines Kundendienstzentrum und mit etwa 80 Mitarbeitern für die Abwicklung von jährlich mehr als 100.000 Kundenanfragen verantwortlich. Die Firma steckte mitten in einer der wichtigsten Transformationsphasen der letzten Jahre. Für meine Abteilung wurde über Outsourcing entschieden und da wollte ich unbedingt dabei sein. Ich wollte das Beste für meine Abteilung miterarbeiten. Das sollte plötzlich nicht mehr gehen? Ich wollte, die immer noch geltende allgemeine Wahrnehmung „Krebs=Todesurteil“ nicht hinnehmen.

Für mich stand fest: Ich will Leben.

Ich erinnerte mich an die Zeit als meiner Mutter erkrankt war. Damals hatte ich mich schon über ergänzende, ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten informiert. Dieses Wissen war schnell reaktiviert und so konnte ich mit komplementären Mitteln in guter Verfassung bleiben und die Behandlung gut verkraften. Ich bin weiterhin arbeiten gewesen und habe den Wandel meiner Abteilung begleitet. Ich habe die neuen externen Dienstleister eingewiesen. Ich war dafür sogar zwischen den Chemozyklen auch auf Geschäftsreise in Griechenland und Polen. Alles war ganz so, wie ich es haben wollte. Deshalb weiß ich ganz genau, das es geht:

Krebs und Berufsalltag lassen sich vereinbaren.

Heute bin ich genesen und habe mich aufgemacht, als Mutmacherin Frauen mit Brustkrebs auf ihren ganz persönlichen und gesunden Lebensweg zu verhelfen. Ich begleite und unterstütze sie, damit sie sich selbstbestimmt für Ihre Behandlung engagieren und selbst aktiv für ein gutes Wohlbefinden sorgen kann.

Denn alles, was der von Brustkrebs betroffenen Frau wichtig ist, soll sie erreichen können. Das mag das eigene Business, das eigene Unternehmen sein, oder die Familie oder beides oder etwas ganz anderes, die Möglichkeiten sollen grenzenlos sein.

In diesem Blog berichte ich von meinen Erfahrungen und von Möglichkeiten, die es mir erlaubt haben, die Therapiezeit aktiv und selbstbestimmt und in meiner Kraft zu durchleben.

Deine

Susan Reppe

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